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Frage im Vorstellungsgespräch: Was ist Ihre größte Schwäche?

Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in einem Vorstellungsgespräch. Die Atmosphäre ist gespannt, Ihr Lebenslauf wurde bereits im Detail besprochen und durchleuchtet. Sie haben sich von Ihrer besten Seite gezeigt, über Ihre Erfolge gesprochen und mit Zahlen und Fakten gepunktet. Plötzlich stellt der Interviewer die gefürchtete Frage: „Was ist Ihre größte Schwäche?“

 

Eine Frage, die viele Bewerber ins Schwitzen bringt. Wie antwortet man darauf, ohne sich selbst ins Abseits zu manövrieren?

Ein Vorstellungsgespräch im modernen Rahmen

Warum stellen Recruiter die Frage nach den Schwächen?

Recruiter wollen mit dieser Frage nicht unbedingt auf Ihre Schwächen herumreiten. Vielmehr interessiert sie, wie gut Sie sich selbst einschätzen können und ob Sie in der Lage sind, mit Ihren Schwächen konstruktiv umzugehen. Es geht darum, Ihre Selbstreflexion und Ihre Fähigkeit zur persönlichen Weiterentwicklung zu testen. Die Frage bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihre Problemlösungsfähigkeiten und Ihr Engagement für kontinuierliche Verbesserung zu demonstrieren – Eigenschaften, die in jedem Berufsfeld geschätzt werden.

Wie kann man effektiv reagieren?

Anstatt die Frage zu vermeiden oder mit einer platten Antwort wie „Ich arbeite zu viel“ zu reagieren, sollten Sie die Gelegenheit nutzen, um authentisch und strategisch zu antworten.

 

Ein Beispiel:

 

„Ich merke, dass ich häufig JA sage, wenn mir jemand eine Aufgabe anbietet. Ich bin hilfsbereit und mag Teamarbeit. Das war nicht immer positiv für mich.“

 

Diese Antwort zeigt Ehrlichkeit, ohne sich selbst in ein schlechtes Licht zu rücken.

 

Um Ihre Antwort zu stärken, ist es wichtig, konkrete Maßnahmen zu benennen, die Sie ergreifen, um mit dieser Schwäche umzugehen. Fahren Sie fort mit:

 

„Um nicht mehr zu überlasten, nutze ich meinen Kalender, priorisiere meine Aufgaben und überprüfe meine Kapazitäten, bevor ich zusätzliche Aufgaben übernehme.“

 

 

Diese Strategie zeigt, dass Sie proaktiv an Ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung arbeiten.

Eine Bewerberin, die im Vorstellungsgespräch überzeugt

3 Tipps für eine effektive Antwort

  1. Seien Sie ehrlich, aber strategisch: Wählen Sie eine Schwäche, die nicht entscheidend für die Position ist, für die Sie sich bewerben. Stellen Sie sicher, dass die Schwäche nicht als grundlegender Charakterfehler interpretiert wird.
  2. Zeigen Sie Ihre Bemühungen zur Verbesserung: Beschreiben Sie, welche konkreten Schritte Sie unternehmen, um Ihre Schwäche zu bewältigen. Dies unterstreicht Ihre Fähigkeit zum persönlichen Wachstum und Ihr Engagement für berufliche Entwicklung.
  3. Verknüpfen Sie die Schwäche mit einer Stärke: Lassen Sie Ihre Schwäche in einem positiven Licht erscheinen, indem Sie aufzeigen, wie sie Ihnen in bestimmten Situationen helfen kann. Zum Beispiel kann die Tendenz, JA zu sagen, Ihre Teamfähigkeit und Bereitschaft zu helfen hervorheben.

Fazit zur Frage nach Schwächen im Bewerbungsgespräch

Das Ansprechen von Schwächen im Vorstellungsgespräch erfordert Mut und Taktgefühl.

Wenn Sie authentisch und lösungsorientiert antworten, können Sie Ihre Selbstkenntnis und Ihr Potenzial zur persönlichen Weiterentwicklung demonstrieren.

 

Nutzen Sie diese Gelegenheit, um Ihre Bereitschaft zur Selbstverbesserung zu zeigen und sich als wertvolle Ergänzung für das Unternehmen zu präsentieren. Mit der richtigen Strategie kann die Frage nach Ihrer größten Schwäche zu einem starken Element in Ihrem Bewerbungsgespräch werden.

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